Eric Beier
Bildungsweg und berufliche Tätigkeit
2OO9- 2O13 Max-Planck-Institut für Zellularbiologie und Genetik in Dresden
Freiberuflich kunstschaffend, intensives Selbststudium
Seit 2O14 Studium der Bildenden Künste (Malerei/Grafik)
an der Hochschule für Bildende Künste Dresden
2O17 Mitbegründer der Plattform projekt2k17
2O19/2O2O Studium in Barcelona
2O21 Diplom Hochschule für Bildende Künste Dresden
2O22 Vorstandsmitglied im Kunstverein Dresden e.V.
Ausstellungen (Auswahl)
2O23 Construction-Site // kleines Atelier im Großen Garten
Körper.Sprache // Sächsischer Landtag
Irgendwas mit Hoffnung // Motorenhalle Riesaefau Dresden
2O22 „UNCANNY ALLY“ // Alte Feuerwache Dresden Dresden Loschwitz// mit Dirk Sorge,
Steven Solbrig,
„KEIN FOTO FÜR UNS“ // Deutsches Hygienemuseum // Gruppenausstellung u.a.
mit Annika Greschke, Dominik Ackermann, Albert Gaulthier, Sol Namgung, Gleb
Konkin von Serebrowski
2O21 „DIE FREIHEIT FREI ZU SEIN“ // Kunsthof Bahnitz // Gruppenausstellung u.a. mit
Annika Greschke, Dominik Ackermann, Albert Gaulthier, Jana Luetkewitte, Sol
Namgung, Gleb Konkin von Serebrowski
Auszeichnungen
2O21 Sächsisches Landesstipendium
2O19 1. Preis Kunst am Bau CG-Gruppe
//
Educational background and professional activity
2OO9- 2O13 Max Planck Institute for Cellular Biology and Genetics in Dresden
Freelance artist, intensive self-study
Since 2O14 Study of fine arts (painting/graphics) at the Dresden University of Fine Arts
2O17 Co-founder of the platform projekt2k17
2O19/2O2O Studies in Barcelona
2O21 Diploma at the Dresden University of Fine Arts
2O22 Member of the board of the Kunstverein Dresden e.V.
Exhibitions (selection)
2O23 Construction-Site // small studio in the Großer Garten
Body.language // Saxon State Parliament
Something with hope // Motorenhalle Riesaefau Dresden
2O22 "UNCANNY ALLY" // Alte Feuerwache Dresden Dresden Loschwitz// with Dirk Sorge,
Steven Solbrig, "KEIN FOTO FÜR UNS" // Deutsches Hygienemuseum // Group exhibition a.o.
with Annika Greschke, Dominik Ackermann, Albert Gaulthier, Sol Namgung, Gleb Konkin von Serebrowski
2O21 "DIE FREIHEIT FREI ZU SEIN" // Kunsthof Bahnitz // Group exhibition with, among others Annika Greschke, Dominik Ackermann, Albert Gaulthier, Jana Luetkewitte, Sol Namgung, Gleb Konkin von Serebrowski
Awards
2O21 Saxon State Scholarship
2O19 1st Prize Art in Architecture CG Group
Interview Transcription:
MJ: And the first question is: what is access for you? And again I’ll post the German translation
EB: Naja das sind natürlich verschiedene Dinge, Zugang also, da gibt’s natürlich verschiedene physische und auch psychische Barrieren die Zugang verweigern, und das ist ganz klar spürbar auf beiden Seiten für mich und das ist extrem spürbar denke ich mal für jeden der eine Behinderung mitbringt eine Art von wie auch immer Behinderung. Das ist ganz spürbar, dass es verschiedene Arten des Zugangs gibt die verwehrt werden können, nicht wahr? Das kann natürlich einfach auch der Zugang zu dem Gebäude sein, kann natürlich aber auch von vornherein Zugang sein zu bestimmten Projekten, in denen einem nie zugetraut wird, dass man aufgrund seiner physischen Barriere es schafft den Anforderungen gerecht zu werden, obwohl es eigentlich keinen Grund dazu gibt und das erlebt man natürlich beides.
MJ: Great thank you, and the second question is: What is care for you?
EB: Mhm, das ist natürlich im Englischen ein großer Begriff… also wie ich jetzt das übersetzen müsste ins Deutsche vor allem. Fürsorge hmh, ja das kann natürlich auch im Deutschen ein großer Begriff sein ich -- ist schwierig zu sagen, kann ich schlecht so einschätzen. Fürsorge? Vielleicht so eine Art Offenheit, für die Bedürfnisse anderer, aber das ist natürlich eng verknüpft auch mit dem Wort Carearbeit und das ist nochmal ein ganz anderes Fenster was da aufgemacht wird, also da geht‘s dann natürlich irgendwie um Arbeitsleistungen, die vergütet oder unvergütet sind. Fürsorge (lacht) ist schwierig, nicht? Also fürsorglich sein ist vielleicht -- In meinen Ohren klingt das so nach hilfsbereit sein. Fürsorglich sein Mitmenschen gegenüber, also ein offenes Auge und ein offenes Ohr für Bedürfnisse zu haben und die nicht abzulehnen als… Empfindlichkeiten oder Befindlichkeiten.
MJ: Great thank you, and than the third question is: What is interdependence for you?
EB: Interdependenz… Interdependenz… das ist mir als Fremdwort nicht so geläufig. Das muss ich nachgucken. Ahso, also was es für mich bedeutet, es ist natürlich vor allen Dingen spürbar in meiner Beziehung also im privaten Bereich. Für mich bedeutet das oft ein Spannungsfeld zwischen Abhängigkeiten im privaten Bereich, nicht, also das halt eine wechselseitige Abhängigkeit von meiner Situation einfach herrscht, also das ich angewiesen bin, meine Partnerin aber eben trotzdem auf mich, meine Anwesenheit angewiesen ist, also das ist ein Spannungsfeld. Ein Spannungsfeld würd ich sagen.
MJ: Great thank you, and the last question is: What is cure for you?
EB: Ja, hmm, das war immer was, ähm, das oft auftaucht in den letzten Jahren als Frage und ich bin auch grad selber im Projekt mit der medizinischen Akademie in Dresden und da steht das auch im Fokus von einer künstlerischen Auseinandersetzung und natürlich ist es halt eben immer wieder ein großes Thema also für mich ist das immer wieder ein großer Anlass für Diskussionen, ist ein großes Thema für Gespräche, also, für andere ist es ein Anblick, für mich mein Anblick es evoziert bei den anderen immer wieder das deutliche Bewusstsein, dass Heilung halt eben die Beseitigung von einer Krankheit ist so, von einem Missstand von einem körperlichen, für mich bedeutet das dann halt meistens -- oder es stellt das gar nicht so ein großes Thema dar als Beseitigung von zum Beispiel dem Missstand meiner Behinderung, deswegen ist es für mich weil der Begriff halt… für andere war der Begriff immer wichtiger als für mich selber und deswegen wäre für mich halt sehr heilsam und damit für mich halt eine Heilung wenn es eine Art…ja… wenn die Barrieren vor allem die psychischen Barrieren, die eingangs erwähnt wurden, etwas mehr abgebaut werden würden, und vor allen Dingen Scham, also Scham halte ich für ein großes Problem im zwischenmenschlichen Umgang wenn es um Heilung geht. Also das erlebe ich jetzt auch bei diesem Projekt, dass es halt eben das Sprechen über Krankheit und körperliche Gebrechlichkeit scheinbar einen ganz ganz großen und oft überhaupt nicht geschätzten Anteil an Heilung bringt also, die Scham über die Krankheit zu reden oder so, (…) Leuten, also da sind auch Patienten involviert und das scheint ihnen sehr sehr sehr zu helfen.
MJ: Great thank you so much, I’ll stop the recording
EB: Das war’s schon, cool.
English Translation
MJ: And the first question is: what is access for you? And again, I'll post the German translation
EB: Well, there are of course different things, access so, there are of course different physical and also psychological barriers that deny access, and both aspects are clearly noticeable for me and it's extremely noticeable I think for everybody who has a disability, a kind of whatever disability. It's quite palpable that there are different kinds of access that can be denied, you know? This can of course be simply access to the building, but it can of course also be access to certain projects from the outset, where you are never expected to be able to meet the requirements because of your physical barrier, even though there is actually no reason for that assumption, and of course you experience both.
MJ: Great thank you, and the second question is: What is care for you?
EB: Mhm, that is of course a big term in English... so how would I translate that into German above all. Fürsorge, mh, yes, that can of course also be a big concept in German I -- it's difficult to say, I can't really assess it that way. Care? Maybe a kind of openness to the needs of others, but that is of course closely linked to the word care work and that is a completely different set of things, so of course it is somehow about work that is imbursed or not imbursed. Care (laughs) is difficult, isn't it? So being caring is perhaps -- to my ears it sounds like being helpful. To be caring towards others, to have an open eye and an open ear for needs and not to reject them as... sensitivities or over sensitivities.
MJ: Great thank you, and then the third question is: What is interdependence for you?
EB: Interdependence... Interdependence... I'm not familiar with that as a word. I have to look it up. Ah, so what it means for me, it is of course above all noticeable in my relationship, that is, in the private sphere. For me it often means a field of tension between dependencies in the private sphere, not that there is simply a mutual dependency on my situation, that I am dependent, but my partner is nevertheless dependent on me, on my presence, so that is a field of tension. A field of tension, I would say.
MJ: Great thank you, and the last question is: What is cure for you?
EB: Yes, hmm, that has always been something, um, that has often come up as a question in recent years and I am also currently working on a project with the medical academy in Dresden and there it is also the focus of an artistic debate and of course it is always a big topic, so for me it is always a big occasion for discussion, it is a big topic for conversations, so, for others to see me, for me it is them observing me, it always evokes the clear awareness that healing is the elimination of a disease for others, of a physical defect, for me it usually means -- or it is not as big an issue as the elimination of, for example, the defect of my handicap, that's why for me it is because the concept is... for others the term was always more important than for myself and that's why it would be very healing for me and therefore a cure if there were some kind of...yes...if the barriers, especially the psychological barriers that were mentioned at the beginning, were broken down a bit more, and above all shame, I think shame is a big problem in interpersonal contact when it comes to healing. So that's what I'm experiencing in this project, that talking about illness and physical frailty seems to bring about a very large and often not at all appreciated part of healing, that is, the shame of talking about the illness or something like that, (...) people, so patients are also involved and that seems to help them very, very much.
MJ: Great thank you so much, I'll stop the recording.
EB: That's it, cool.